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  • April 2025EU-Kommission plant gezielte Überarbeitung der REACH-Verordnung – DIHK veröffentlicht Diskussionspapier

    Die Europäische Kommission hat für das vierte Quartal 2025 eine gezielte Überarbeitung der REACH-Verordnung angekündigt. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie in der EU zu steigern und ein einfacheres System für die Registrierung, Bewertung und Zulassung von Chemikalien zu schaffen. Besonderes Augenmerk soll auf sogenannten „ewigen Chemikalien“ wie PFAS gelegt werden.

    In Vorbereitung auf die Überarbeitung hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ein Diskussionspapier veröffentlicht. Dieses dient der Erstpositionierung des DIHK und wird in die Stellungnahme des europäischen Dachverbands Eurochambres einfließen. Rückmeldungen zum Papier können bis zum 30. April 2025 eingereicht werden.​

    Die geplante Überarbeitung erfolgt vor dem Hintergrund wiederholter Verzögerungen in der Reform der REACH-Verordnung. Ursprünglich war eine Aktualisierung bereits für Ende 2022 vorgesehen, wurde jedoch mehrfach verschoben. Diese Verzögerungen haben Kritik von Umweltorganisationen hervorgerufen, die befürchten, dass der Schutz von Mensch und Umwelt hinter wirtschaftlichen Interessen zurücktritt. ​

    Gleichzeitig sehen Industrieverbände die Verschiebung als notwendig an, um Unternehmen nicht durch zusätzlichen Bürokratieaufwand und finanzielle Belastungen zu überfordern. Sie argumentieren, dass die EU-Kommission damit den veränderten Rahmenbedingungen auf den Rohstoffmärkten und den anhaltenden Engpässen durch die Covid-Pandemie Rechnung trägt. ​

    Die geplante Überarbeitung der REACH-Verordnung steht somit im Spannungsfeld zwischen Umwelt- und Gesundheitsschutz einerseits und wirtschaftlichen Interessen andererseits. Die kommenden Monate werden zeigen, inwieweit ein ausgewogener Kompromiss gefunden werden kann.​